Was ist sexuelle Gesundheit?
Der Begriff der sexuellen Gesundheit als Unterkategorie der mentalen Gesundheit wurde durch die WHO (World Health Organisation) definiert und von mehreren Kommissionen bzw. Ländern ergänzt und präzisiert. Seit 2011 ist die sexuelle Gesundheit durch das Regionalbüro Europa der WHO wie folgt definiert:
„Sexuelle Gesundheit ist untrennbar mit Gesundheit insgesamt, mit Wohlbefinden und Lebensqualität verbunden. Sie ist ein Zustand des körperlichen, emotionalen, mentalen und sozialen Wohlbefindens in Bezug auf die Sexualität und nicht das Fehlen von Krankheit, Funktionsstörungen oder Gebrechen. Sexuelle Gesundheit setzt eine positive und respektvolle Haltung zu Sexualität und sexuellen Beziehungen voraus sowie die Möglichkeit, angenehme und sichere sexuelle Erfahrungen zu machen, und zwar frei von Zwang, Diskriminierung und Gewalt. Sexuelle Gesundheit lässt sich nur erlangen und erhalten, wenn die sexuellen Rechte aller Menschen geachtet, geschützt und erfüllt werden“. Quelle
Die sexuellen Rechte, die auf dem 14. Weltkongress für Sexologie 1999 in Hongkong als grundlegende und universelle Menschenrechte definiert wurden und 2014 von der WAS überarbeitet. Sie bilden die Grundvoraussetzung für den Schutz und die Verbesserung der sexuellen Gesundheit:
sexuelle Freiheit, Autonomie, Privatsphäre, Gleichstellung, Lust, freie Partnerwahl, Fortpflanzung, Information und sexuelle Bildung, Gesundheitsvorsorge und Gesundheitspflege, usw.
Als Bestandteil seiner Grundbedürfnisse und seiner Gesundheit hat jeder Mensch das Recht, seine Sexualität auszuleben, da sie ein integraler Bestandteil des gesundheitlichen Gleichgewichts ist.