Am vergangenen Wochenende habe ich an der Chemsex-Fachtagung teilgenommen, die vom Arud Zentrum für Suchtmedizin und dem Checkpoint Zürich organisiert wurde.
Ich bin von der Qualität der verschiedenen Vorträge, Workshops und Podiumsdiskussionen sowie von dem lehrreichen und freundlichen Austausch mit engagierten und leidenschaftlichen Menschen tief beeindruckt.
Chemsex war schon Thema in meiner welschen Intervisionsgruppe "Couple et Sexologie" und Loïc Michaud vom Checkpoint Genf war dabei eine grosse Hilfe die Fachleuten der sexuellen und affektiven Gesundheit für diese Sucht bei Männern die Geschlechtsverkehr mit Männern haben (MSM) zu sensibilisieren. Die Fachtagung hat aber nicht nur mein Wissen vertieft, sondern mich auch motiviert, mich mehr für MSM zu engagieren.
Dank des vielfältigen Programms dieser Fachtagung konnte ich nämlich nicht nur besser verstehen, was Chemsex ist, sondern auch dank der Ergebnisse verschiedener wissenschaftlicher Studien die Komplexität und die Risiken dieser Sucht besser nachvollziehen (z.B. "German Chemsex Survey" über Dynamik und Kontext von Chemsex sowie Rückfallrisiken oder die klinische Studie über Online-Dating-Sucht "Real Risk" der Universität Zürich)
Das 12-stufigen Rehabilitationsprogramms der Salus Klinik Hürth, die auf die Behandlung von psychosomatischen Erkrankungen, Sucht und Stimmungsstörungen spezialisiert ist, gab mir Hoffnung. Der Schwerpunkt der Behandlung der Chemsexer liegt nämlich nicht nur auf der Substanzabhängigkeit, sondern auch auf der psychosexuellen Entwicklung.
Ich bin daher zuversichtlich, dass eine multidisziplinäre Behandlung für Chemsexer demnächst in der Schweiz entsteht und freue mich auf eine Zusammenarbeit mit Fachleuten des Arud und des Checkpoint Zürich.
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